Eisernes Tor

Eine Stunde fehlt und doch bin ich früh auf den Beinen. Die ersten Highlights habe ich trotzdem verpasst, das macht aber nichts. Wir sind die letzten an unserem Frühstückstisch, Christa bekommt mit einem Tag Verspätung eine Torte von der Crew zu ihrem Geburtstag. Das ist supernett. Wir lassen dies kleine Kunstwerk einkühlen, um es mittags als Nachtisch zu verteilen. Die Donau wird schmaler und tiefer. Dank eines monumentalen Stauwerks wurde die früher lebensgefährliche Passage durchs Eiserne Tor entschärft. So gleiten wir majestätisch hindurch, bewundern die Veterani-Höhle (ein österreichischer General verteidigte in dieser Gegend mit 500 Getreuen 45 Tage lang den Durchgang gegen eine türkische Übermacht) und gelangen schließlich zum Reliefbild des grimmig dreinblickenden Decebal, der wohl seines tragischen Schicksals gedenkt. Fast gegenüber verkündet sein Gegner der römische Feldherr Trajan auf einer Tafel seinen Sieg samt Eroberungen. Nach der Passage fahren wir in einen gigantischen Stausee ein, durchqueren ihn und gelangen zu einer mächtigen Staumauer mit einer beeindruckenden Schleusenkonstruktion, die 34 Meter Höhenunterschied in 2 Schleusen überwindet dazu das Wasserkraftwerk Derdap, das Rumänien und Serbien mit Strom versorgt. Der Schleusen-Spaß dauert 90 Minuten. In dieser Zeit feiern wir Gottesdienst zum Thema „Schalom“ oder vollkommene Zufriedenheit. Starke Auslegung. Das Mittagessen ist herausfordernd und meine Entscheidung für Kaffee und Kuchen killt jegliche Intention aufs Dinner. Ich streike! Genug ist genug! Ansonsten ist der Nachmittag ruhig und entspricht voll und ganz meinen Erwartungen an eine Flusskreuzfahrt. Phantastisch. Die Sonne hält sich etwas zurück und der Wind kühlt ein wenig – so ist es gut. Die serbisch-rumänische Grenze entlang des Flusses wird durch die rumänisch-bulgarische abgelöst. Ich lese interessiert in einem Buch über die Mystik des orthodoxen Glauben und lasse mich ein wenig in diese ein wenig fremde Welt mit hinein nehmen. – Unser Reiseveranstalter hat meiner geliebten Begleiterin zu ihrem Geburtstag auch eine Flasche Sekt verehrt, wir erweisen derselben die nötige Reverenz. Und wieder geht ein wundervoller Tag zu Ende. Toller Urlaub!

Über die-laubes

Mehrere Jahrzehnte bei der Stadtverwaltung, Organisation, Presse, Medien und Internet und schließlich noch einige Zeit bei einer privatwirtschaftlich organisierten Marketinggesellschaft. Ich bin sehr gern Christ, liebe Jesus und bin leidenschaftlicher Privatier. Reisen mag ich, Gartenarbeit nicht oder anders ausgedrückt: "Wenn ich die Gartenarbeit am iPad erledigen könnte, hätte ich den schönsten Garten im Dorf."
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