Ein alter Uhu, ein nerviger Programmierer und ein kleiner Fluglotse

Es ist allerhöchste Zeit meine Mum zu besuchen. Eigentlich wollte ich das, einschließlich eines Einkaufs, am Vormittag erledigen, doch ein alter Uhu reißt morgens keine Bäume aus. So ist das eben. Das Einkaufen verschiebe ich auf morgen und organisiere lieber die Abholung meiner Kurfreundin zum Ende ihres Aufenthalts. Alles wird gut. – Mittags gibt es eine Strohwitwermahlzeit, also Fast-Food. Ich staune jedesmal wie es unsere Lebensmittelindustrie schafft ein paar minderwertige Ingredenzien durch Geschmacksverstärker, Aromastoffe und vielerlei Dinge, die ich gar nicht wissen will, in eine schmackhafte Mahlzeit zu verwandeln. Ein Hoch auf die Chemie? Nö, doch wohl lieber nicht. – Nach einer etwas unruhigen Mittagsruhe mache ich mich mit Tiger auf den Weg und wir finden tatsächlich einen Parkplatz direkt vor dem Heim. – Mutti ist recht gut drauf, wir plaudern ein wenig und irgendwie stellt sich heraus, dass ihr Fernseher nicht funktioniert – und tatsächlich dieser hat nur Radioprogramme drauf. Meine Mum hat aber nur eine Seniorenfernbedienung mit den allerwichtigsten Grundfunktionen – umstellen von Audio auf TV geht nicht. Doch wenn das nicht geht, wie hat sie es umgekehrt geschafft? Langer Versuche kurzes Ende: Auf Programmplatz „1“ liegt ein Radiosender, auf den folgenden ebenso bis „120“. Beim Weiterschalten erscheint nicht etwa „121“ sondern die „1“, diesmal mit einem TV-Sender. Ab da kann man Programmziffern eingeben und landet immer bei TV-Sendern. Wenn man, wie zweifellos meine Mum, einmal zuviel zurückschaltet, folgt nach „1“ die „120“, ein Rundfunksender. Tippt man jetzt auf die „1“ landet man beim ersten Rundfunksender. Es gibt Momente da möchte ich Programmierer in den Allerwertesten treten – natürlich nur virtuell 😉😇. – Abends stelle ich fest, dass das Ende der Kur auf den Ferienanfang einiger Bundesländer fällt. Schon wieder Ferien? Gehen die Kids überhaupt noch zur Schule? Gute Nacht Elbtunnel, der wird richtig voll. Ich plane eine Alternativroute. Nebenbei sehe ich einem Flugzeug bei seiner waghalsigen Landung zu und verfolge im Anschluss den Crash zweier Maschinen auf einem Mailänder Airport, größtenteils bedingt durch die Schlamperei der Verantwortlichen. Verurteilt wird nur ein kleiner Fluglotse, der im Grunde genommen am wenigsten Schuld auf sich geladen hatte. Wie war das noch einmal: die Kleinen hängt man und die Großen befördert man, oder so ähnlich. Es wird mittelspät.

Über die-laubes

Mehrere Jahrzehnte bei der Stadtverwaltung, Organisation, Presse, Medien und Internet und schließlich noch einige Zeit bei einer privatwirtschaftlich organisierten Marketinggesellschaft. Ich bin sehr gern Christ, liebe Jesus und bin leidenschaftlicher Privatier. Reisen mag ich, Gartenarbeit nicht oder anders ausgedrückt: "Wenn ich die Gartenarbeit am iPad erledigen könnte, hätte ich den schönsten Garten im Dorf."
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