Ein Requiem und eine Holzkohlenwaffel

Langsam zaubert die Klage übers frühe Aufstehen mir schon mal ein Lächeln aufs Gesicht, ist halt wie es ist. Punkt. Wir fahren zu einem Requiem in der Christophoruskirche. Eine Totenmesse ist eine völlig neue Erfahrung für mich. Der ehemalige, langjährige Chef meiner Frau ist im hohen Alter von fast 93 Jahren verstorben. Er hatte eine hochrangige Stellung bei Volkswagen inne, war darüber hinaus ehrenamtlich viele Jahrzehnte als Diakon in der katholischen Kirche tätig sowie bewundernswert stark und vielfältig sozial engagiert. Wie erwartet ist die Kirche deshalb recht gut besucht. Entsprechend aufwändig fällt das Requiem aus, gehalten vom Weihbischof aus Hildesheim und dreizehn (!!!) weiteren Mitstreitern. Sie ziehen in die Kirche ein und zum Ende wieder aus, der Bischof würdigt das Lebenszeugnis des Verstorbenen, wir stehen vielfach auf, setzen uns wieder, die Katholiken knien zwischendurch, ein Messdiener schwenkt maschinengleich einen Weihrauchbehälter während des gesamten Gottesdienstes. Im Anschluss, besser gesagt als Hauptstück der Feier, kommt nicht weniger eindrucksvoll die Eucharistie – ich bin beeindruckt, echt sehenswert und inhaltsschwer. Stark. Wir nehmen natürlich nicht teil, denn der Papst ist ja dagegen. Im Anschluss fahren wir zur Beisetzung nach Sandkamp. Die Andacht dort ist eher schlicht, ich lerne ein wenig über den Transport und Gebrauch von Weihwasser und das Verhüllen vom Kruzifix in der Passionszeit – die liturgischen Unterschiede zu uns Evangelen sind schon beachtlich. Dennoch finde ich, dass der gute Martin alles recht gut optimiert hat 😉😇😀. Das Ganze überstehe ich mit meinem neu aufgeflammten Hexenschuss erstaunlich gut aber zu Hause wirft am Abend mein Rücken das Handtuch und ich quäle mich noch vorm Abendbrot ins Bett. Vielleicht hätte ich kein Holz für den Kamin nach oben tragen sollen oder was auch immer. Übrigens gelingt es mir nachmittags ganz spontan unsere Wohnung zu verräuchern indem ich eine Waffel erwärme – ich lerne, dass zwei Minuten Mikrowelle dafür deutlich zu lang sind. Fast wäre das Gebäck in Flammen aufgegangen. Puh. – Unser Autohaus kann den Sommerreifenwechsel frühestens in einem Monat durchführen. Ups, dann ist das so. – Den Abend und die Nacht verbringe ich mit meinem motzenden Rücken im Bett. Erfreulicherweise gelingt der Schlaf trotzdem gut, selbst die Altherrenunterbrechungen sind mit erträglichen Schmerzen zu meistern. Was für ein Tag!

Über die-laubes

Mehrere Jahrzehnte bei der Stadtverwaltung, Organisation, Presse, Medien und Internet und schließlich noch einige Zeit bei einer privatwirtschaftlich organisierten Marketinggesellschaft. Ich bin sehr gern Christ, liebe Jesus und bin leidenschaftlicher Privatier. Reisen mag ich, Gartenarbeit nicht oder anders ausgedrückt: "Wenn ich die Gartenarbeit am iPad erledigen könnte, hätte ich den schönsten Garten im Dorf."
Dieser Beitrag wurde unter Uncategorized veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert