Messina

Ich luge durch die Verdunklungsvorhänge. Draußen zieht Land vorbei, wir fahren wohl auf den Hafen zu. Wenig später vernehme ich die üblichen Anlandungsgeräusche. Aha, wir sind da. Jetzt schon. Soso. Pünktlich um neun Uhr beginnt unser gebuchter Ausflug. Obwohl es eine Panoramatour wie gestern auch ist, unterscheidet sie sich gewaltig von ihr. Den Platz unter den besten Touren dieser Kreuzfahrt erobert sie sich souverän. Die Guide spricht perfekt deutsch und erweist sich als hochkompetent. Auch heute wird viel gefahren, doch die Kurzreise gestaltet sich deutlich kurzweiliger. Zu Beginn steht natürlich ein Aussichtspunkt mit einem wunderbaren Blick auf den Hafen und die Stadt, ein beeindruckender aber auch viel befahrener Punkt. Fix ein paar Bilder geschossen und Infos aufgenommen und schon geht es weiter. An der schmalsten Stelle der Straße von Messina stoppen wir erneut für die unvermeidbaren Fotos. Viel gibt es hier nicht zu sehen, aber Welt wisse wir waren wir. Vorbei am Neptunbrunnen, dem Justizpalast sowie den typischen Wohnhäusern mit ihren kleinen Balkonen. Deren malerische Eisenbrüstungen rangieren im Erhaltungsspektrum von wunderhübsch bis „da würde ich keinen Fuß draufsetzen“. Italien, wie man es liebt. Vor der Führung durch die Kathedrale nehmen wir uns Zeit für einen kleinen Imbiss – für mich ein neuer, erfreulicher Trend bei Exkursionen. Einer süßen Köstlichkeit mit Ricotta-Käse folgt eine Art von Sorbet mit Mandelgschmack. Schmackhaft und erfrischend. Jetzt können wir uns frisch gestärkt der Kathedrale zuwenden. Diese glänzt seit Urzeiten mit einem faszinierenden Figurenspiel, von Darstellungen, die jede Viertelstunde wechseln bis zu den Großereignissen des Kirchenjahres, die das Spielwerk zur rechten Zeit würdigt. Wir erleben die typische 12-Uhr-Vorstellung mit einem brüllenden Löwen, einem krähenden Hahn, segnenden Aposteln, Maria, die eine Brief zustellen lässt und einer Taube, die als Symbol des Heiligen Geistes einen Kirchenstandort bestimmt. Kurz, man muss das einfach mal gesehen haben. Für Reiseunlustige wäre YouTube eine Alternative. – Zurück an Bord labe ich mich mit einem Knusperschnitzel und dem Ingredenzien eines griechischen Salates. Die Mittagspause, der Nachmittag und das Dinner nehmen ihren gewohnten Verlauf. Die Andacht von Manfred Siebald unterstreicht die „Prio 1“ von Paulus, die dieser sehr eindeutig in seinen Briefen hervorhebt. Danach begeben wir uns zur Crew-Show, ein echtes Highlight aller Bord-Shows. Sie ist so kurzweilig, dass zwei Stunden wie im Flug vergehen. In der Mannschaft sind ja tolle Talente verborgen, einfach genial. – Schließlich passieren wir noch den Stromboli, ein Vulkan, der uns mit kleinen Lava-Ausbrüchen grüßt. Irgendwie faszinierend. Am nächsten Morgen erfahren wir, dass sein Gruß noch viel kräftiger ausfiel als wir bereits in der Kabine waren. Man kann halt nicht alles haben.

Über die-laubes

Mehrere Jahrzehnte bei der Stadtverwaltung, Organisation, Presse, Medien und Internet und schließlich noch einige Zeit bei einer privatwirtschaftlich organisierten Marketinggesellschaft. Ich bin sehr gern Christ, liebe Jesus und bin leidenschaftlicher Privatier. Reisen mag ich, Gartenarbeit nicht oder anders ausgedrückt: "Wenn ich die Gartenarbeit am iPad erledigen könnte, hätte ich den schönsten Garten im Dorf."
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