Zeitenwandel und Abendmahl

Die Normalzeit kann sich heute noch einmal austoben bevor sie morgen, ganz in der frühesten Frühe, von der übereifrigen Sommerzeit überholt wird. Mitten im Winter beginnt die Sommerzeit. Bürokraten ersinnen liebend gern Unsinniges, hüllen es in unverständliche Worte, formen diese zu einer gestelzten Gesetzessprache, bilden Bandwurmsätze wie diesen, nummerieren Absätze in nahezu künstlerischer Weise durch und haben zu diesem Behuf sogar ein eigenes grafisches Symbol geschaffen, das sie schier abgöttisch lieben: §. So wurde uns einst die Sommerzeit als das große Ersparnis- und Sonnenscheinwunder angepriesen und aufgedrängt. Inzwischen weiß man, dass sie effektiv nichts bringt – von den zweimaligen Umstellungsproblemen einmal abgesehen. Dennoch hält man krampfhaft an ihr fest, ignoriert Meinungsumfragen, schiebt Parlamentsbeschlüsse auf die lange Bank und sucht verzweifelt eine zündende Propaganda-Idee um uns trotzdem diesen Muckefuck als Café Crema anzudrehen. Neben solchen unerfreulichen Gedankenspielen durfte ich heute aber auch mithelfen den Abendmahlstisch zu bestücken. Ich befreie die Kelche von ihren Schutzhüllen, Oblaten werden auf Schälchen arrangiert, Wein und Saft bereitgestellt, alles gemeinsam mit zwei Kerzenleuchtern auf dem Altar platziert und schließlich in knallweiße Decken gehüllt. Starke Sache.

Über die-laubes

Mehrere Jahrzehnte bei der Stadtverwaltung, Organisation, Presse, Medien und Internet und schließlich noch einige Zeit bei einer privatwirtschaftlich organisierten Marketinggesellschaft. Ich bin sehr gern Christ, liebe Jesus und bin leidenschaftlicher Privatier. Reisen mag ich, Gartenarbeit nicht oder anders ausgedrückt: "Wenn ich die Gartenarbeit am iPad erledigen könnte, hätte ich den schönsten Garten im Dorf."
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