Glocken zu Schwertern

Der Bedeckungsgrad des Himmels hat zugenommen und es ist etwas frischer geworden. Das Frühstück ist okay, immerhin gibt es ein gekochtes Ei, Marmelade aus meinen Lieblingsfrüchten sowie Käse und Wurst. Wäre ich Müslifan, hätte es mich wohl stärker begeisterter aber ich eben ein alter Graukopf auf historischen Genusspfaden 😉😀🤔. – Die Sängerin surrt gen Mutterhaus und ich gebe dem Wetter Zeit zur Besserung mit Rückengymnastik, Morgenandacht und Zeitungslektüre. Siehe da, die Sonne lugt schließlich doch hervor, ich schlüpfe in meine Spaziergangsmontur und gehe los. Der Weg führt mich durch den Kurpark im Zentrum, dann an den Fundamenten der alten Kurhalle vorbei in den Park nahe der Seilbahn. Die Beete sind akkurat bepflanzt, die Pollen umschwirren Auge, Nase und Rachen, lästig aber auszuhalten und ich schlendere in aller Ruhe vor mich hin. Im Port Louis gönne ich mir eine Ofenkartoffel, superlecker mit genügend Kräuterquark, reichlich Lachs sowie Meerrettich in wohlabgestimmter Schärfe. Klasse. – Voll gesättigt begebe ich mich zum örtlichen Edeka, erliege dem Charme eines Grauburgunders und erwarte so frohgestimmt den Abend 😉. – Im Hotel trifft bald darauf meine Choristin zwecks Mittagspause ein. – Wir fahren danach ins Mutterhaus, besuchen das Café des dortigen Altenheims, plaudern bei zwei Kuchenkreationen mit Pastor Ubben bis uns erneut die Gesangskunst trennt. Ich bin per Pedes auf dem Weg ins Hotel da fallen mir zwei leicht rostige Glocken auf, die vor der Lutherkirche herumstehen. Im ersten Weltkrieg wurden ihre Vorgängerinnen aus Bronze eingeschmolzen und erst 1922 durch diese Glocken aus Gusseisen ersetzt. Im Mai 2010 mussten diese wiederum ihren luftigen Standort verlassen, um seitdem auf dem Boden vor sich hinzurosten. Ihre Nachfolgerinnen, wieder aus edler Bronze, schwingen nun an ihrer statt im Glockenturm. Also Glocken für Waffen zu opfern ist keine gute, eher eine ziemlich miese, Idee. – Abends im Hotel erfreuen mich ein paar Serienfolgen des „Alten“ mit Rolf Schimpf. Im Gegensatz zu heute hat sich der Stil doch schon arg gewandelt 😀🤔. Aber die Autos, die Telefonapparate und die köstlichen Situationen durch „fehlende“ Handys sind schon „geil“. Faszinierend. – Den Wein teile ich mit meiner Liebsten. Es geht angesichts der arg kurzen Nacht viel zu früh ins Bett. Die Zeitumstellung droht. Mistpolitiker.

Über die-laubes

Mehrere Jahrzehnte bei der Stadtverwaltung, Organisation, Presse, Medien und Internet und schließlich noch einige Zeit bei einer privatwirtschaftlich organisierten Marketinggesellschaft. Ich bin sehr gern Christ, liebe Jesus und bin leidenschaftlicher Privatier. Reisen mag ich, Gartenarbeit nicht oder anders ausgedrückt: "Wenn ich die Gartenarbeit am iPad erledigen könnte, hätte ich den schönsten Garten im Dorf."
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