Maceio

Eine typische brasilianische Stadt – sie stand ursprünglich nicht auf dem Programm, aber unser erster avisierter Hafen sah sich überfordert die Einreiseformalitäten eines ganzen Schiffs zu übernehmen und lehnte uns ab, wir mussten bis Recife weiterfahren. Damit die Gesamthafenzahl der Reise-Etappe stimmt, steuern wir nun ersatzweise Maceio an. Ausflüge haben wir hier nicht nachgebucht und bleiben wiederum an Bord, denn die Stadt ist zweieinhalb Kilometer entfernt und die Artania will bereits mittags wieder ablegen. Wir gehören halt zu der Minderheit der Kreuzfahrtgäste, die die Fahrt genießen, vom Balkon aus das Treiben rundum beobachten und gelernt haben, dass die Menschen überall gleich sind, wenn auch mit anderer Kultur. Pro Tag mindestens einen Ausflug durchzuziehen, ist nicht mein Ding. Wenn ich ein Land wirklich intensiver kennenlernen will, muss ich eine zeitlang dort wohnen – dann erfahre ich (möglicherweise) die Besonderheiten, Eigenarten und evtl. Feinheiten. Ein Ausflug, per Bus, per Taxi oder per Pedes vermittelt allenfalls oberflächliche Eindrücke. Ich präferiere die Busfahrt wegen des Guides, der mir die Reiseführerlektüre erspart, die ohnehin ein sehr kurzes Verfallsdatum aufweist (großes Alter, wenig Speicherkapazität). – Zum Lunch wollen wir ins SB-Restaurant, doch dort empfangen uns Warteschlangen, schnell in den Lift und ins Bedienrestaurant – dort sind viele Plätze frei. Hier dauert es eben spürbar länger, zudem sind die Portionen fremdbestimmt 😀. Das mag nicht jeder. – Ein weiterer Nachteil zeigt sich etwas später, denn sowohl die Crêpes mit Eis am Nachmittag wie auch das philippinische Menü zum Dinner müssen flachfallen. Ein voller Schlauch nimmt nichts mehr auf 🤔😉. – Die Crew-Show am Abend ist professionell gestaltet mit vielen echten Talenten. Bei „My Way“, gesungen von einem rundlichen älteren Herrn, meint man tatsächlich Frankyboy zu hören. Perfekte Darstellung mit durchaus eigenen Akzenten. Bei den Getränken macht sich bei mir jedes Mal ein Hochgefühl breit, wenn ich den pipettenweise in den Cocktail transferierten Alkohol tatsächlich schmecken kann. Kein Wunder, dass der Bierumsatz floriert. Da spüren Zunge und Gaumen sofort, was man hat. Nur bei Cuba libre lässt sich der Rum ebenfalls nicht verleugnen. Ach ja, beim Wein ist es ähnlich – nur der Tischwein hat einen ausgeprägten Schorle-Charakter. Na denn Prost. Es wird sehr spät, doch der Schlaf ist freundlich.

Über die-laubes

Mehrere Jahrzehnte bei der Stadtverwaltung, Organisation, Presse, Medien und Internet und schließlich noch einige Zeit bei einer privatwirtschaftlich organisierten Marketinggesellschaft. Ich bin sehr gern Christ, liebe Jesus und bin leidenschaftlicher Privatier. Reisen mag ich, Gartenarbeit nicht oder anders ausgedrückt: "Wenn ich die Gartenarbeit am iPad erledigen könnte, hätte ich den schönsten Garten im Dorf."
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