Mindelo

Wir schlafen in aller Ruhe aus. Keiner treibt uns. Nach Rückenübung und Croissant geht es an Land. An Containern, an rostbehafteten Booten und am Zoll vorbei wandern wir entlang der Hafenpromenade auf die Stadt zu. Die Kapverden sind kein reiches Land aber auf einem guten Weg, jedenfalls dem Äußeren nach zu urteilen. Ein Bettler trifft mich gutgelaunt an und ich greife in die Tasche. Eigentlich sollte ich immer ein wenig Kleingeld mit mir in der Hosentasche herumführen. Ob ich das noch lerne? Wer weiß. Die Stadt macht auf den ersten Blick einen positiven Eindruck. Der bleibt auch, wenn man nicht so genau hinschaut. Die Müllentsorgung sollte dringend geregelt werden 😀. Dabei komme ich mir immer so vereimert vor, wenn über Müll in den Meeren geklagt wird und man daheim sogar die Flaschenverschlüsse festkettet obwohl wir eine fast perfekte Entsorgung haben. Hierorts, auf den Kapverden, liegt Plastikschrott aller Art überall herum. Wir werfen daheim Millionen aus dem Fenster um eine optimale Müllentsorgung noch einen Tuck besser zu machen. Transferiert lieber dieses Geld hierher, denn damit erzielt man für die Sauberkeit der Meere einen deutlich höheren Effekt. Wir sind alle so dumm und sehen nur auf unseren Gartenzaun. – Die Sonne hier verwöhnt uns prächtig, wir schlendern am geschlossenen 😩 Fischmarkt (Neujahr) vorbei, der ansonsten absolut sehenswert sein soll. Nur ein halber, vergammelter, Duftstoffe verbreitender, fliegenumschwärmter Fischrest zeugt von den Aktivitäten an den restlichen Tagen des Jahres. Der Nachbau des Turmes von Belém beeindruckt, auch wenn er keinerlei Funktion hat. Ein Blick in den Hinterhof zeigt ärmlichste Lebensverhältnisse, die der Realität wohl näher kommen als die gepflegte Strandpromenade. Mit ersten, sehr oberflächlichen Eindrücken vom Leben auf den Kapverden kommen wir zum Schiff zurück. Meine Erkältung fordert nun deutlich ihren Tribut und ich falle aufs Bett. Ich kann nicht mehr. Vom Lunch bringt mir meine hochaktive Reisegefährtin ein Schälchen Currywurst mit. Toll. Das stillt den psychischen Appetit, physisch verlasse ich den Sattheitszustand äußerst selten 😉😀. – Jetzt ist Ruhe angesagt. – Gegen 18 Uhr legen wir ab und lassen São Vicente mit der Kulturhauptstadt Mindelo hinter uns. – Zum Dinner schneide ich intensiv an drei kleinen Stückchen widerstandsfähigem Schweinefilet herum und sinke wenig später auf mein Bettchen. Ende Gelände. Gute Nacht. Schwitzen ist angesagt und tut sehr gut. Irgendwann schaut meine Nebenliegerin vorbei – das Neujahrskonzet war wohl sehr ansprechend. Schön für sie. Gute Nacht.

Über die-laubes

Mehrere Jahrzehnte bei der Stadtverwaltung, Organisation, Presse, Medien und Internet und schließlich noch einige Zeit bei einer privatwirtschaftlich organisierten Marketinggesellschaft. Ich bin sehr gern Christ, liebe Jesus und bin leidenschaftlicher Privatier. Reisen mag ich, Gartenarbeit nicht oder anders ausgedrückt: "Wenn ich die Gartenarbeit am iPad erledigen könnte, hätte ich den schönsten Garten im Dorf."
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