Silvester

Die Erkältung versucht nett zu mir zu sein und ich nehme ebenso Rücksicht. So komme ich durch den letzten Tag des Jahres. Der Vortrag unseres Lektors über São Vicente mit der zweitgrößten Stadt der Kapverden, Mindelo, ist wie gewohnt vielfältig und hörenswert. So ist die Atlantik Lounge auch gut gefüllt. Wir sehen Fotos von der ersten Reise Hertels vor etlichen Jahren, dann ein paar Jahre später und können nun gespannt sein auf ihr derzeitiges Outfit. Aufs Lunch will ich verzichten, doch mein Magen, Alarmstufe dunkelgelb (!!!), hat sich wohl schon etwas an die erhöhte Fettzufuhr gewöhnt und knurrt ein klein wenig. Meine Mitreisende hat Erbarmen mit ihm und bringt mir zwei kleine Stückchen überbackenen Emmentaler mit. Ihm reicht das und er lässt mich in Frieden 😉. – Zur Silvestereinstimmung wird „Dinner For One“ vom Kreuzfahrtdirektor und einer Mitarbeiterin nachgespielt. Sie bemühen sich redlich. Dabei legen wir in Mindelo an. Etwas später schauen wir beim Original per TV rein. – Nun gilt es Silvester zu feiern. Das ist ja eigentlich nicht mein Ding. Ich tanze nicht, mag keine überlaute Musik und vertrage inzwischen bei weitem nicht mehr so viel Alkohol. Also, was bleibt mir auch übrig, inzwischen lasse ich so ein langes Jahr immer in aller Ruhe ausklingen. So wundert es mich gar nicht, dass ich schließlich auf dem Balkon unserer Kabine lande, auf den Hafen blicke und mich sauwohl fühle. Hier kann ich sogar in aller Ruhe, ganz ohne Zigarre, meinen Jahresrückblick mit Gott halten. Mit Zigarre wäre er intensiver und länger aber meine Erkältung lässt Qualm nicht zu. – Meine allseits Interessierte durchstöbert derweil die Angebote an Bord und will um zwölf die Schiffsglocke hören, vom Kapitän höchstpersönlich geläutet. Dafür nimmt sie die musikalische Dröhnung in Kauf. Ihre Entscheidung. Nun ja, viel leiser ist es um zwölf bei mir auch nicht. Erst lässt die Amadea gegenüber dreimal ihr monumentales Horn in die Welt schallen, dann beweist die Artania es geht noch lauter. Das winzige Klingen der Schiffsglocke erscheint dabei kaum erwähnenswert. – Zu meiner übergroßen Freude kommt meine Allerliebste wenig später sogar mit zwei Sektgläsern vorbei und wir stoßen .auf 2025 an. Hatte ich mehr erwartet? Ja! Hätte ich mir anderes vorstellen können? Kaum. Dann war’s wohl doch okay. Willkommen 2025! Die Amadea legt kurz darauf Richtung Karibik ab. Gute Reise! Wir bleiben zurück.

Über die-laubes

Mehrere Jahrzehnte bei der Stadtverwaltung, Organisation, Presse, Medien und Internet und schließlich noch einige Zeit bei einer privatwirtschaftlich organisierten Marketinggesellschaft. Ich bin sehr gern Christ, liebe Jesus und bin leidenschaftlicher Privatier. Reisen mag ich, Gartenarbeit nicht oder anders ausgedrückt: "Wenn ich die Gartenarbeit am iPad erledigen könnte, hätte ich den schönsten Garten im Dorf."
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