Man sollte es nicht glauben und dennoch bin ich immer noch mit unserem Büro beschäftigt. Die letzte Meile ist schlimm, hartes Brot, die übriggebliebene Unordnung will einfach nicht weichen. Und es gelingt doch! Das schlimmste Hindernis, jedenfalls sah es bis eben noch so aus, kann ich aus dem Weg räumen. Toll! Es geht vorwärts, sagt die Schnecke. – Ein Freund schickt uns – aus welcher Motivation auch immer – einen Text über ein Erziehungsmodell, das einfach nur grausam ist. Doch daraus erschließt sich mir die einfache Bauart jeglicher Verführung. Eigentlich ist das simpel. Man nehme Ansätze, die durchaus nachdenkenswert und gut sind. Dann übersteigere man diese bis zur Unkenntlichkeit in die Grausamkeit hinein und fertig ist der Bodensatz für eine menschenfeindliche Ideologie. So einfach ist das. Die guten Ansätze sind noch erkennbar doch alle Schlussfolgerungen daraus sind unverschämt verdorben falsch. Der Ideologe entfernt erst einmal jegliche Liebe oder noch fataler, formt diese in einer verqueren Scheinlogik zu Lehrsätzen um, die in Wirklichkeit Leersätze sind, inhaltslose Liebesphrasen. Das zu entlarven wäre im Grunde genommen nicht schwer, denn wo die Liebe fehlt ist der Wurm drin – doch ist erst einmal das Wort ‚Liebe‘ mit falschen Inhalten gefüllt, merkt man den Betrug nur sehr schwer. Und wir fallen drauf rein. Plumps, sitzen wir in der Grube und die ist mit dem gefüllt, was bei Mensch und Tier hinten heraus kommt. Prüfet alles und das Gute behaltet, aber prüfet streng! Leicht gesagt.
P.S.: Eine schlimme Folge soll nicht unerwähnt bleiben. Nach Entlarvung der Ideologie als solche werden mit ihr in einem Aufwasch ihre zwar verfälschten aber doch guten Ansätze gleich mit getilgt. Und so triumphiert die Ideologie am Ende doch. Fatal.