Völlerei

Der Frühstückraum platzt aus allen Nähten, es wimmelt nur so. Wo kommen all die Leute her? Das Rührei verschwindet gleich nachdem es nachgefüllt wurde, die Servicekräfte haben Mühe alles so schnell nachzulegen, wie es gebraucht wird. Doch letztlich bewältigen sie auch diese Herausforderung. Wir checken aus, halten die Morgenandacht während des Ladens, eine Station finden wir schnell und unproblematisch. Dann geht es los Richtung Augsburg, Google führt gut, allerdings ebenfalls mit ein paar Macken. Die Ladestation mit acht Boxen kurz vor Nürnberg ist scheinbar voll besetzt – eine Lademöglichkeit gibt es aber noch für uns. Fein. Zwanzig Minuten später geht es weiter unserem Ziele zu, ab Nürnberg auf einer Landstraße, die aber teilweise Autobahncharakter hat bzw. alternativ regelmäßig dreispurig wird. Die letzten dreißig Kilometer nerven am stärksten. Endlich erreichen wir unser Hotel – und fahren daran vorbei. So unscheinbar. Schließlich finde ich den Weg zum Hinterhof. Das ist gut, denn dort gibt es noch freie Parkplätze. Das Zimmer ist sehr okay, aber die avisierte Weinstube und das Restaurant sind außer Betrieb. Schade. So fassen wir den fatalen Entschluss zur nahegelegenen Osteria zu laufen. Es geht recht schnell. Diese Lokalität scheint hierorts mächtig angesagt zu sein, denn trotz ihrer Lage im Gewerbegebiet sind, quellen Parkplatz und Tische über. Gut, dass wir uns per Telefon angekündigt haben. Doch jetzt entfalten sich die qualvollen Wirkungen in dem wir beide je eine Pizza ordern. Wir hätten gewarnt sein sollen! Serviert werden zwei, zugegeben äußerst wohlschmeckende, autoradgroße Exemplare. Das Schicksal nimmt seinen Lauf indem wir die gelieferten Monster fast vollständig vertilgen. Zurück im Hotelzimmer, aufs Bett geworfen, quält mich mein Magen stundenlang mit der Frage zu platzen oder Retouren einzuleiten. Ich beschwöre ihn Überstunden zu leisten, er lässt sich drauf ein und gegen eins oder zwei hört die schmerzhafte Teilhabe am Verdauungsprozess nach. Jetzt traktiert mich nur noch meine Wade mit Attacken wie nach einem durchlittenen intensiven Krampf. Welch eine Nacht! Welch mächtiges Lehrgeld! Ich lerne: Völlerei hat Folgewirkungen – und was für welche!

Über die-laubes

Mehrere Jahrzehnte bei der Stadtverwaltung, Organisation, Presse, Medien und Internet und schließlich noch einige Zeit bei einer privatwirtschaftlich organisierten Marketinggesellschaft. Ich bin sehr gern Christ, liebe Jesus und bin leidenschaftlicher Privatier. Reisen mag ich, Gartenarbeit nicht oder anders ausgedrückt: "Wenn ich die Gartenarbeit am iPad erledigen könnte, hätte ich den schönsten Garten im Dorf."
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