Winterzeitfrüh

Meine Mum vereinsamt total im Seniorenheim. Ein Jahr lang nur sehr begrenzten Kontakt nach außen, keine Feier, kein gemeinsames Essen, nur immer eine Person zu Besuch und stark reduzierte Heimangebote – das alles schlägt monumental aufs Gemüt. Entsprechend fertig ist sie und dann noch von typischen altersbedingten Unzulänglichkeiten geplagt, die oft sehr peinlich aber halt nicht zu ändern sind. Ihre Perspektivlosigkeit ist verständlich und deprimierend – das stimmt mich traurig und es kann auch mir bald „blühen“. Das Leben führt immer zu Beginn und allermeistens auch am Ende zu zahllosen Abhängigkeiten, die je bewusster erlebt, desto belastender sind. Diese Gedanken beschäftigen mich den ganzen Tag. – Abends richte ich noch ein Benutzerkonto bei der ARD-Mediathek ein, zwangsweise, denn ich habe es satt immer nach der Serie zu suchen, die ich gerade „abarbeite“. Dieser seichte Serienquark ist schön süß und gut gerührt, so dass, getragen von unterschiedlichen Geschmacksaromen, die geistigen Stürme zu leichtem Wellengang gebändigt werden. Alternativ würde das auch ein durchschnittlicher Kriminalroman leisten – ich habe die Wahl 😉😇. – Meine neue Gebetsliste ist fast fertig und ich bin gespannt, wie sie sich bewähren wird. Es wird sommerzeitspät bzw. winterzeitfrüh, je nach Sichtweise.

Über die-laubes

Mehrere Jahrzehnte bei der Stadtverwaltung, Organisation, Presse, Medien und Internet und schließlich noch einige Zeit bei einer privatwirtschaftlich organisierten Marketinggesellschaft. Ich bin sehr gern Christ, liebe Jesus und bin leidenschaftlicher Privatier. Reisen mag ich, Gartenarbeit nicht oder anders ausgedrückt: "Wenn ich die Gartenarbeit am iPad erledigen könnte, hätte ich den schönsten Garten im Dorf."
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