Formulare, Datenschutz und Installationsfreuden

Heute ist Impftag für die 94-jährige Freundin meiner Angetrauten. Beide eilen zum Impfzentrum. Dort gibt es wohl einen kleinen Stau und die Impfkandidaten müssen warten. Zu ihrer persönlichen Abhärtung natürlich draußen, bei Temperaturen um die 2 bis 3 Grad, Wind und Regen inklusive. Im geschützten Innenraum wäre zwar mehr als genug Platz aber dennoch werden dreiste Schutzsuchende sofort wieder in die Kälte gejagt. Die Vorschriften sind halt so. Basta. So ist sie, unsere Bürokratie: erst die Vorschrift, dann der Mensch. Liebenswert ist das nicht. Endlich dürfen sie hinein zum Formularhindernislauf. Auf die Frage an den netten Soldaten ob er schon mal etwas von Computern gehört habe, gibt es ein – verständlicherweise – verlegenes Lächeln. Einzig papierne Formulare sind das Wahre, finden unsere Behörden. Tablets, elektronische Vernetzungen oder gar digitaler Datenaustausch sind Produkte einer fremden Welt. Unvorstellbar dem Bürger Daten zu liefern statt sie abzufordern, das geht ja gar nicht! Letzter Rettungsanker ist immer der Datenschutz, den man wie ein Kaninchen aus dem Zylinder zieht, wenn keine Ausrede mehr hilft. Von der Wiege bis zur Bahre, Formulare, Formulare, denn die sind Balsam auf die Wunden der so oft geschmähten Bürokratenseele. – Heute trifft meine neue Software zur Bildbearbeitung ein. Ich installiere sie munter per Mausklick. Ich übe mich in Geduld. Etliche Abfragen und Eingaben später starte ich sie dann, besser gesagt ich will es tun. Sie dagegen wünscht sich ein Online-Update. Das kann ich ihr nicht abschlagen und sie nimmt sich viel Zeit mit der Verbesserung ihrer inneren Werte. Ich liebe das 😭! Dem gleichen Muster folgt Teil 2 des Softwarepakets. Geduld tut euch not, liebe Fotofreunde. Fertig bin ich selbstverständlich noch lange nicht. Jetzt sichtet das Programm die gespeicherten Fotos. Eine Abendunterhaltung, die tiefes Durchatmen lehrt. Es wird natürlich spät.

Über die-laubes

Mehrere Jahrzehnte bei der Stadtverwaltung, Organisation, Presse, Medien und Internet und schließlich noch einige Zeit bei einer privatwirtschaftlich organisierten Marketinggesellschaft. Ich bin sehr gern Christ, liebe Jesus und bin leidenschaftlicher Privatier. Reisen mag ich, Gartenarbeit nicht oder anders ausgedrückt: "Wenn ich die Gartenarbeit am iPad erledigen könnte, hätte ich den schönsten Garten im Dorf."
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