Knallhart oder bedachtsam?

Gerade so schaffen wir es unser Frühstück vor dem Bremer Gottesdienst zu beenden. Diesmal empfange ich denselben sogar über die YouTube-App im Apple-TV. Es geht um lebendiges Wasser also den Heiligen Geist, wer er ist, wie man ihn erlangt und was er bewirkt. Eine typische Latzel-Predigt. Danach schalten wir um zu unserer Gemeinde und hören dem Gastredner zu, der dasselbe Thema hat. Die Gegensätze könnten nicht größer sein: auf der einen Seite die knallharten Ansagen im Offiziersstil und auf der anderen den vorsichtigen, fast nach dem richtigen Wort ringenden, bedachtsamen Prediger. Es war nicht gut beide Predigten nacheinander zu hören. Wenn ich von einer Rede mit glasklaren Ansagen komme und dann auf einmal meinen Empfang auf nachdenklich und besinnlich umstellen muss, funktioniert das bei mir nicht so schnell. Das nächste Mal lasse ich dazwischen lieber etwas Zeit vergehen um besser folgen zu können. Man lernt nie aus. – Ansonsten ist heute wieder lesen angesagt und ich kann einfach nicht aufhören. Selbst wenn ich ein paar kleine Video-Spots dazwischenschalte geht es doch wieder zurück nach Kreta und ich folge den Spuren, die der Autor gelegt hat. Fernsehen schweigt für mich heute, selbst der offensichtlich interessante Bericht über Juist kann mich nicht locken. Der Krimi hat mich gepackt obwohl er, literarisch betrachtet, eher zur Durchschnittsware gehört. Hochnäsige Intellektuelle würden ihn ohne Zweifel naserümpfend ignorieren. Gut, dass wir so unterschiedlich sind – das sichert auch mittelmäßigen aber phantasiebegabten Autoren ihren Lebensunterhalt. Ich taste mich noch bis zur Verhaftung des Täters vor, breche ab und entschwinde viel zu spät ins Seniorenbett.

Über die-laubes

Mehrere Jahrzehnte bei der Stadtverwaltung, Organisation, Presse, Medien und Internet und schließlich noch einige Zeit bei einer privatwirtschaftlich organisierten Marketinggesellschaft. Ich bin sehr gern Christ, liebe Jesus und bin leidenschaftlicher Privatier. Reisen mag ich, Gartenarbeit nicht oder anders ausgedrückt: "Wenn ich die Gartenarbeit am iPad erledigen könnte, hätte ich den schönsten Garten im Dorf."
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