Fehlender Panzer, Universalausreden und Langweilermedien

In den letzten Tagen fielen bei uns 20 Liter/qm Regen. Das ist ein guter Wert, fast die Hälfte vom langjährigen Septembermittel. Leider sind die Defizite aus den regenarmen Vormonaten viel zu groß. – Wir beschäftigen uns in einer intensiven Diskussion mit der Entsorgung diverser Holz-, Metall- und Baumaterialreste. Welche Abfuhrart sollten wir wählen? Ich bin sehr verunsichert und neige in solchen Momenten dazu mich in meinen Schildkrötenpanzer zurückzuziehen oder mangels Panzer den Kopf in den Sand zu stecken. Ich schiebe das auf mein Alter, eine Universalausrede für alles. – Wieder einmal verbringe ich einen Tag voller Behäbigkeit. Ob das zur Gewohnheit wird? Im Sommer fesselt mich die Hitze und ansonsten die Kälte – beides ebenfalls eine Generalentschuldigung. Offensichtlich bin ich gut in Selbstrechtfertigung. – Mein Schwager ruft an und verkündet mir die Ankunft eines zehnjährigen KWV-Brandys. Da werde ich mich wohl demnächst zwecks Empfang auf den Weg machen müssen, wollen, können. – Die Politiker schlagen verbal aufeinander ein, im Reden entwickeln sie anerkennenswerte Qualitäten, wenn sie das auch im Handeln täten, wie toll wäre das wohl? Kaum vorstellbar. Der im Kreuzfeuer stehende Wirtschaftsminister durchlebt das übliche Spiel der Medien: erst loben sie einen Politiker über den grünen Klee, dann erschrecken sie über sich selbst und prügeln daraufhin mächtig auf ihn ein. Mich langweilt dieses vorhersehbare, sich ständig wiederholende Spiel gewaltig. Unkreativ ohne Ende! – Der Freitagskrimi mit zwei sich anpflaumenden Schwestern und einem Staatsanwalt auf kriminellen Pfaden gefällt mir, nichts Neues zwar aber immerhin nicht so überkandidelt wie andere Sendungen dieser Art. Selbst das öffentlich-rechtlich vorgeschriebene Zusatzpaket mit diesmal nur einem schwulen Teamkollegen, fällt akzeptabel aus – bislang wird nicht probiert „alle Nöte dieser Welt“ in ein enges Arbeits- und Lebensumfeld zu packen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. – Ich lese im Anschluss den bayerischen Krimi zu Ende, belächle das weit hergeholte Finale und suche meine Nachtruhe. Ob ich sie wohl finde?

Über die-laubes

Mehrere Jahrzehnte bei der Stadtverwaltung, Organisation, Presse, Medien und Internet und schließlich noch einige Zeit bei einer privatwirtschaftlich organisierten Marketinggesellschaft. Ich bin sehr gern Christ, liebe Jesus und bin leidenschaftlicher Privatier. Reisen mag ich, Gartenarbeit nicht oder anders ausgedrückt: "Wenn ich die Gartenarbeit am iPad erledigen könnte, hätte ich den schönsten Garten im Dorf."
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