Heiligabend

Die letzten Vorbereitungen auf das große Fest laufen. Ich „grabe“ einen Mini-Plastik-Weihnachtsbaum aus unseres Kellers Tiefen aus und gebe Power auf seine kurze kleine Lichterkette. Die weihnachtliche Ausstrahlung hält sich in engen Grenzen. Meine backfreudige Lebenslangbegleiterin lässt köstliche Blätterteigschnecken entstehen, sucht zwischendurch unseren Puristen-Weihnachtsbaum im Keller. Sein Anblick fordert die Phantasie nicht wenig heraus aber er entfaltet im dunklen Zimmer mit flackernden Kerzen eine erstaunlich anheimelnde Wirkung. – Den Gottesdienst in unserer Gemeinde besuchen wir virtuell um Ansteckungen gleich welcher Art zu vermeiden. Er gefällt mir sehr gut und ist ansprechend gestaltet. Prima. – Danach begeben wir uns zu meiner Altvorderen. Sie steht heute irgendwie neben sich. Zur Einstimmung überfällt uns ein aggressiver Pflegeengel und zählt uns wütend an. Wir hätten es versäumt im Seniorenheim eine Pflegekraft aufzustöbern um dieser unsere Negativtests vor die Nase zu halten. So eine Vorgehensweise macht Kontrolle obsolet. Wie dem auch sei, heute hatte die Gute wohl etwas viel Stress. Eine andere Pflegerin besticht dagegen mit herzlichster Freundlichkeit. Mutti scheint nicht viel von uns – wir beide, Schwester und Schwager – mitzubekommen. Sie sitzt still und halb schlafend in ihrem Sessel. Wir kommunizieren eher untereinander als mit ihr. Wie schade, wie unbefriedigend. – Zu Hause führen wir eine neue Heiligabend-Dinnervariante ein: Weißwurst mit Sauerkraut statt Würstchen mit Kartoffelsalat. Gefällt mir gut. Der Abend mit Kaminfeuer, Baumersatzkonstrukten und Weihnachten bei Hoppenstedts fällt schlicht und mehr oder weniger ergreifend aus. Es wird normal spät und der Schlaf beschenkt uns großzügig. Nett von ihm.

Über die-laubes

Mehrere Jahrzehnte bei der Stadtverwaltung, Organisation, Presse, Medien und Internet und schließlich noch einige Zeit bei einer privatwirtschaftlich organisierten Marketinggesellschaft. Ich bin sehr gern Christ, liebe Jesus und bin leidenschaftlicher Privatier. Reisen mag ich, Gartenarbeit nicht oder anders ausgedrückt: "Wenn ich die Gartenarbeit am iPad erledigen könnte, hätte ich den schönsten Garten im Dorf."
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