Corvey und mehr

So langsam scheine ich mich an gelegentliches Frühaufstehen zu gewöhnen. Augen halb auf und durch. Mit dem vollgeladenen Tiger geht es zu Freunden. Es ist kalt und so ist die prognostizierte Reichweite wenig beeindruckend. Wir sind pünktlich bei ihnen, sie steigen zu und ab geht es über Landstraßen ins Weserbergland. Wir fahren im Sonnenschein, durch Regenschauer, beschossen mit Graupelkörnern, umtobt von Sturm und dann gleich wieder hinein ins wärmende Licht. Aprilwetter im März. Nach etwa zwei Stunden erreichen wir ein kleines Kaff südlich von Hameln. Dort residiert ein Massivmöbel-Exklusiv-Tischlerbetrieb. Das Angebot ist beeindruckend. Die Preise gleichfalls. Hervorragende Arbeit ist ihr Geld wert – wenn sich Menschen finden, die es bezahlen können und wollen. „Wollen habe ich wohl aber das Vollbringen …“ – Entlang der wohlgefüllten Weser begrüßt uns Bodenwerder. Eine kleine Pizzeria überzeugt mit Qualität zu geringem Preis. Geht doch! – Wir folgen der Weser weiter bis zum Schloss Corvey. Die Anlage ist beeindruckend sowohl in der Optik wie in der Größe. Am Rande bemerkt hat der gute Hoffmann-von-Fallersleben hier seine letzte Ruhestätte gefunden. Ein Historiker soll uns kompetent durch den Komplex führen. So ist der Plan. Nach etwas hundert Schritten gibt der Mann uns eine Einführung, humorvoll gespickt mit Jahreszahlen. Mir gefällt es, meinem Rücken nicht. Der Schmerz durchzuckt mich mächtig gewaltig und besiegt allen Widerstand. Ich gebe auf. Meine Mitreisenden besichtigen unter anderem eine prachtvolle Bibliothek, singen ein Lied in der wunderschönen Kirche – ich dagegen taste mich mit den mir so bekannten wie ungeliebten Trippelschritten wenigstens zum Innenhof des Schlosses und erst dann zurück zu Tiger. Auf dem Weg sammelt mein Walking-Stock enorme Sympathiepunkte bei mir. – Als der Rest der Mannschaft wohlinformiert eintrifft, geht’s heimwärts. Dabei liefern sich Prognosewert und Restkilometer einen heftigen Wettstreit. Wir könnten es ohne Ladestopp schaffen aber es würde knapp werden. Äußerst knapp. So legen wir bei Pennys Ladesäulen in Peine lieber einen Halt ein, Tiger zapft seinen „Saft“, wir shoppen ein wenig und währenddessen hat der Akku genügend Kraft gesammelt. – Back home. Welch ein Wohltat bietet das heimische Bett. Ich bin happy, mein Kreuz ebenso. Heute, vom Abend bis zum Morgen, bleiben wir matratzengebunden. Mein Recyclingprozess macht gute Fortschritte, unterstützt durch motivierende YouTube-Videos. Es wird normal spät. Der Schlaf fällt tief, fest und lang aus. Sehr gut.

Über die-laubes

Mehrere Jahrzehnte bei der Stadtverwaltung, Organisation, Presse, Medien und Internet und schließlich noch einige Zeit bei einer privatwirtschaftlich organisierten Marketinggesellschaft. Ich bin sehr gern Christ, liebe Jesus und bin leidenschaftlicher Privatier. Reisen mag ich, Gartenarbeit nicht oder anders ausgedrückt: "Wenn ich die Gartenarbeit am iPad erledigen könnte, hätte ich den schönsten Garten im Dorf."
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