Nett

In der nächsten Woche haben wir kaum Termine, dachten wir. Das ändert sich schlagartig heute. Erst kommt am Montag ein kurzer Trip zu unserem Gartengestalter hinzu. Für den Dienstag kündigt sich der Küchenexperte an. Am Mittwoch ist in unserer Gemeinde ein Event, am Donnerstag will ich mit einem Freund zwei Schränke zusammenbauen. Am Abend muss der Sperrmüll am Straßenrand bereitstehen, um am Freitag abgeholt zu werden. An diesem Tag geht meine sangesfreudige durch den Ehebund mit mir verschweißte Partnerin zum Singen ins Seniorenheim. Okay, ein Termin pro Tag ist nicht viel – doch ich kann so nicht frei wie ein Vogel im Wind agieren, sondern muss immer wieder zurück in den Käfig. Schade. – Am Abend erfreut mich unser Rotwein-Hauskreis mit einer lebhaften Bibeldiskussion und anschließend einem Gedankenaustausch von einem Thema zum anderen flatternd. Faszinierend. Man belehrt mich, dass das Wort „nett“ im aktuellen Sprachgebrauch einen negativen Touch hätte in Richtung „na ja“, „geht gerade so“ oder „nicht richtig mies aber auch nicht gut“. Aha. Beschlossen und verkündet: Ich lehne die Abwertung des Wortes ’nett‘ ab und setze es für mich in seinen ursprünglichen Stand wieder ein. Für mich bedeutet es „zwar nicht exzellent aber gut mit Tendenz nach oben“ oder „ich bin sehr zufrieden“ – also eine deutliche Stufe mehr als das Franz Josef I zugeschriebene Wort „Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut.“ Basta.

Über die-laubes

Mehrere Jahrzehnte bei der Stadtverwaltung, Organisation, Presse, Medien und Internet und schließlich noch einige Zeit bei einer privatwirtschaftlich organisierten Marketinggesellschaft. Ich bin sehr gern Christ, liebe Jesus und bin leidenschaftlicher Privatier. Reisen mag ich, Gartenarbeit nicht oder anders ausgedrückt: "Wenn ich die Gartenarbeit am iPad erledigen könnte, hätte ich den schönsten Garten im Dorf."
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