Sitia

Der Mercedes hatte lang genug Ruhe. Wir quälen ihn durch die engen Gassen von Analipsi, die alte Nationalstraße entlang, passieren Chersonissos, gassieren durchs schmale Malia, fahren an Neapoli vorbei und ich mache denselben Fehler wie im April und cruise quer durch Agios Nikolaos statt dieses quirlige Städtchen zu umfahren. So nehmen wir verkehrlich teil am kretischen Leben. Mittendrin, sozusagen. Das überstehen wir ohne Schmarre am Auto – Gott sei Dank. Doch das sind bei weitem nicht die engsten Gassen, die heute noch auf uns harren. Hinter Agios Nikolaos geht es in die Berge, erst – quasi zum Üben – die Küste entlang und dann viele, viele Kehren, auf und ab, ab und auf mit nur wenigen Überholchancen auf Sitia zu. Ich umfahre den angeblich neuen internationalen Flughafen ohne nur etwas von einem Airport zu bemerken. Gibt es ihn wirklich – noch? Null Ahnung. Nach einer parkplatzausspähenden Ehrenrunde finden wir ein nettes Plätzchen für unser Sternchen. Sitia ist gemütlich und beschaulich, keine Hotelklötze, nur ein paar Verköstigungsstätten für Touris am spärlich genutzten Hafen. Ein griechischer Salat, 50 Cent günstiger wie gestern, dafür dreimal so umfangreich lässt meine Augen groß werden und jagt meinem Magen Angst ein. Doch wir bewältigen ihn mit Mühe. Da uns die Lust fehlt die unzähligen innerstädtischen Stufen zu erklimmen beschränken wir unsere Erkundungen auf die Geschäfte in Meereshöhe. Rechtzeitig vor der Dunkelheit kurven wir heimwärts und nutzen in den flacheren Landen die neue Nationalstraße. Mein Navi führt uns dann durch eine enge Nebenstraße quer durchs Land mit etwas Mut und Glück direkt zur Ortseinfahrt von Analipsi. Puh! Resümee: auf Kreta unterschätzt man leicht die Entfernungen. Doch am Ziel ist es nahezu immer schön. Prima Insel!

Über die-laubes

Mehrere Jahrzehnte bei der Stadtverwaltung, Organisation, Presse, Medien und Internet und schließlich noch einige Zeit bei einer privatwirtschaftlich organisierten Marketinggesellschaft. Ich bin sehr gern Christ, liebe Jesus und bin leidenschaftlicher Privatier. Reisen mag ich, Gartenarbeit nicht oder anders ausgedrückt: "Wenn ich die Gartenarbeit am iPad erledigen könnte, hätte ich den schönsten Garten im Dorf."
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