Unser Herr kommt

Im Frühtau rücken die Arbeiter an und legen kräftig los. Ein übermannsgroßer Kirschlorbeer bezahlt sein gewaltiges Wachstum mit seiner Rodung, andere Pflanzen werden gerettet und zwischengelagert, der Rest verschwindet samt Mutterboden in Containern. Ziel ist eine altersgerechte Beetverkleinerung mit pflegeleichterer Bepflanzung. Kollateralnutzen soll eine erleichterte Garagenausfahrt für das Cabrio sein. Am Ende des Arbeitstages sind die Grundlagen für den Pflasterexperten am Montag geschaffen. Flotte Arbeit. – Abends nehmen wir virtuell an einem Gottesdienst aus Köln teil, der dem Pastor und der Gemeinde in Bremen Mut macht und die Bibelferne in Deutschland vor Gott im Gebet ausbreitet. Rein logisch betrachtet ist es schon seltsam: die Evangelikalen in Bremen werden als radikal und gefährlich gebrandmarkt obwohl sie nur verbal die Sünde, Sünde nennen aber in gleichem Maße für die Liebe zu den Sündern eintreten und für sie beten. Die handfesten Aggressionen, die ausschließlich von ihren Gegnern ausgehen – also Gottesdienste massiv stören oder verhindern wollen, die Kirche in großem Stil beschmieren, das Auto des Pastors zerkratzen und dergleichen Unfug mehr – das wird allenfalls milde getadelt, meist aber akzeptiert. Die Bösen sind die Stillen und die Lieben sind die Aggressiven. Aha, gut zu wissen. Wer Meinungsfreiheit nur so definiert, die Mehrheitsmeinung frei äußern zu dürfen, hat das Wesen einer Demokratie nicht verstanden. Wir sind schon lang auf diesem Weg, wie die Duldung von „Shit-Stürmen“ im Internet, die leidige Erwartung an einen Regierungschef zu führen, statt zu moderieren und zu koordinieren und nicht zuletzt die inzwischen völlig selbstverständliche Vermischung von Nachricht und Meinung in den Medien. Die Aussichten sind düster. Eins strahlt dagegen hell: „Eure Herren gehen, unser HERR kommt.“ Da hat Gustav Heinemann den Nagel auf den Kopf getroffen. So isses. Das richtet auf und ermutigt. Komme was da wolle: Jesus ist Sieger!

Über die-laubes

Mehrere Jahrzehnte bei der Stadtverwaltung, Organisation, Presse, Medien und Internet und schließlich noch einige Zeit bei einer privatwirtschaftlich organisierten Marketinggesellschaft. Ich bin sehr gern Christ, liebe Jesus und bin leidenschaftlicher Privatier. Reisen mag ich, Gartenarbeit nicht oder anders ausgedrückt: "Wenn ich die Gartenarbeit am iPad erledigen könnte, hätte ich den schönsten Garten im Dorf."
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