Zweck oder Selbstzweck?

Unsere Reise rückt unerbittlich näher. Meine Befürchtung zu wenig Beinkleider für die Fahrt parat zu haben, erweist sich als großer Irrtum. Die Fehleinschätzung meiner einsatzbereiten Textilien zur Bedeckung der unteren Gliedmaße ist erschreckend: Eher zu viel als zu wenig. Die optimierte Vorsorge meines Körpers für schlechtere Zeiten mag gut dazu beigetragen haben – die vorderen Fettlagerstätten sind etwas geschmolzen. Morgen will ich meine T-Shirts checken. Die Spannung steigt. – Nachmittags treffen meine neuen Ohrhörer ein, AirPods Pro von Apple. Ich habe mich immer gegen diese Ohrbesetzer gesträubt, doch meine Schwägerin hat sie so vehement empfohlen, dass ich „umfiel“. Ein erster Eindruck: sie kommen ziemlich entladen an und sind nicht einfach im Hörorgan zu befestigen – aber es könnte klappen. Der Härtetest beim Staubsaugen steht nächste Woche an. Dummerweise ist das Laden recht umständlich, sodass ich gleich für kleines Geld eine „Ladescheibe“ dazu bestelle. So kommt eins zum andern. Die Industrie weiß schon wie sie Leichtgläubigen wie mir das Geld aus der Tasche zieht. Mit viel Sparsamkeit könnte ich heute schon Millionär sein – aber meine Fähigkeit beim Blick auf fette Kontoauszüge Glückshormone auszuströmen, ist nur gering ausgeprägt. Ich wende mich lieber Greif- und Erfahrbarem zu. Geld ist für mich nur ein Mittel zum Zweck und kein Selbstzweck. So bin ich halt. – Der Abend vergeht mit der Nachprogrammierung unseres Fernseher, der Anpassung der Zattoo-App, um im Notfall die Privaten auch in HD-Qualität empfangen zu können und der Neusortierung unserer digitalen Programmzeitschrift. Zeitvertreib für freizeitreiche Pensionisten. Den Abend beschließe ich mit dem schwatzenden Kater und seiner Versorgerin. Erstaunlich früh strebe ich der nächtlichen Ruhe zu.

Über die-laubes

Mehrere Jahrzehnte bei der Stadtverwaltung, Organisation, Presse, Medien und Internet und schließlich noch einige Zeit bei einer privatwirtschaftlich organisierten Marketinggesellschaft. Ich bin sehr gern Christ, liebe Jesus und bin leidenschaftlicher Privatier. Reisen mag ich, Gartenarbeit nicht oder anders ausgedrückt: "Wenn ich die Gartenarbeit am iPad erledigen könnte, hätte ich den schönsten Garten im Dorf."
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