Software, Kräuter und Leichen in Friesland

Ich fahre zum Seniorenheim. Tiger rollt gerade aus unserem Ort heraus und schaltet mit einem Mal seinen Bildschirm ab. Alles schwarz. Immerhin kann ich problemlos lenken, Strom geben und so – man wird dankbar für Selbstverständlichkeiten. Etwas später fährt das System aus eigenem Antrieb wieder hoch. Das kann ja noch heiter werden. Autos kann VW bauen, die Software scheint an alte Windows-Zeiten erinnern zu wollen. Auf solche Nostalgie kann ich gut und gern verzichten! – Meine Mum wirkt körperlich müde, doch recht munter im Geist, wenn auch ziemlich einsam im Heim. Ich werde wohl nie so richtig verstehen warum sie sich isoliert und von allen Angeboten abschottet. Früher war sie viel offener und interessierter – oder war da mein alter Herr allein die treibende Kraft? Es ist traurig. Ein wenig bedröppelt begebe ich mich auf den Rückweg. – Nachmittags wandelt meine vielseitig interessierte Hausmitbesitzerin auf Kräuterpfaden. Eine dreistündige Wildkraut-Erkenntnistour unter fachkundiger Leitung begeistert sie und fünf weitere Grünzeugliebhaberinnen. Hoffentlich driftet sie nicht ins vegetarische Lager ab. Das wäre fatal (für mich). – Abends lasse ich zwei Frieslandkrimis über mich ergehen und schwanke zwischen ‚halben-Auges-gucken‘ und ‚abschalten‘. Das neue große Bildformat verleitet mich schließlich zu ersterem. Apple bietet im Anschluss ein Intermezzo mit seinen Update-Orgien, die Schlag auf Schlag erfolgen. Nervig. Den Abend beschließt ein Blick in die Katergeschichten der juristischen Hilfskraft. Leidlich nett. Es wird wieder spät, logisch.

Über die-laubes

Mehrere Jahrzehnte bei der Stadtverwaltung, Organisation, Presse, Medien und Internet und schließlich noch einige Zeit bei einer privatwirtschaftlich organisierten Marketinggesellschaft. Ich bin sehr gern Christ, liebe Jesus und bin leidenschaftlicher Privatier. Reisen mag ich, Gartenarbeit nicht oder anders ausgedrückt: "Wenn ich die Gartenarbeit am iPad erledigen könnte, hätte ich den schönsten Garten im Dorf."
Dieser Beitrag wurde unter Uncategorized veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert