Informationslabyrinth

Ein feiner Sonntag beginnt mit einem feinen Frühstück, lässt Gottes Hilfe und Segen bei der Moderation erfahren, bringt mir Gottes Wort in der Predigt nahe und mündet in einer spontanen Kaffee-Einladung bei Freunden. Stark. Beim nachmittäglichen Besuch fällt mir auf, dass wir uns eigentlich untereinander viel öfter treffen sollten. Wir haben doch alle Zeit der Welt, selbst wenn diese im ICE-Tempo an uns vorbeihuscht. Zwischendurch mal einen spontanen Stopp einlegen, ein kurzes gemeinsames Durchatmen, wäre einfach toll. Warum machen wir das nicht? – Abends wird wieder herumgekickt, das Endspiel der ballfreudigen Damen. Meine schaut natürlich zu, während ich mir mal die israelische Sicht des Gaza-Krieges samt Folgen anschaue. Ich gewinne den Eindruck, dass von ganz unterschiedlichen Kriegen berichtet wird so weit liegen die „Wahrheiten“ auseinander. Die öffentlich-rechtlichen Informationen haben mich schon immer irritiert, weil dort die Zahlen der Hamas (egal ob UNO-Organisation, Gesundheitsministerium oder andere eng mit der Hamas verflochtenen Institutionen) ungeprüft übernommen werden. Die Bemerkung „die Angaben konnten nicht überprüft werden“ ist nicht mehr als ein scheinheiliges Feigenblatt. Ich vermute, dass sowohl hier wie dort nicht die Fakten die Meldungen prägen, sondern vielmehr persönliche Voreinstellungen die Quellenakzeptanz bestimmen. Die Wahrheit erfahren wir nicht, egal aus welcher Quelle und wenn doch, merken wir es nicht – selbst die Logik hilft uns dabei nicht weiter, weil Kriege ihr nur begrenzt folgen. Faszinierend – da haben wir heute eine schier unbegrenzte Zahl von Informationsquellen und wir sind als kleine Mitbürger dennoch nicht näher an der Wirklichkeit/Wahrheit/den Tatsachen als unsere zu Anfang des letzten Jahrhunderts lebenden Zeitgenossen. Irre. – Da lese ich lieber in meinen Krimis weiter. Es wird wieder spät aber der Schlaf agiert freundlich, nur die mitgelieferten Träume sind nicht so doll. Nix ist perfekt.

Über die-laubes

Mehrere Jahrzehnte bei der Stadtverwaltung, Organisation, Presse, Medien und Internet und schließlich noch einige Zeit bei einer privatwirtschaftlich organisierten Marketinggesellschaft. Ich bin sehr gern Christ, liebe Jesus und bin leidenschaftlicher Privatier. Reisen mag ich, Gartenarbeit nicht oder anders ausgedrückt: "Wenn ich die Gartenarbeit am iPad erledigen könnte, hätte ich den schönsten Garten im Dorf."
Dieser Beitrag wurde unter Uncategorized veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert