Erneut legt die Amadea an, diesmal in der Olivenstadt Kalamata, derweil ich mich im Bett von der einen auf die andere Seite drehe. Beim Aufstehen begrüßen mich Hochhäuser und erwecken den Eindruck am Rande der City zu „parken“. Wie dem auch sei, zuerst wird gefrühstückt. Das erste Mal nach – gefühlt – sehr langer Zeit finden wir wieder Gelegenheit samt Muße für unsere Morgenandacht. Die tut echt gut! Erst im Anschluss daran verlassen wir unsere schwankenden Planken – die Reise über Nacht gestaltete sich ein wenig wackelig – doch jetzt betreten wir festen griechischen Boden. Das Zentrum ist, müssen wir erfahren, noch viele, viele Schritte weit entfernt. Links und rechts erheben sich typisch griechische Stadthäuser, ein- bis viergeschossig mit Balkonen, darauf Wäsche lustig im Wind flatternd. So lernen wir die Unter- und Bettwäsche der griechischen Mittelschicht kennen. Nicht sehr spannend. Irgendwann taucht ein Schild auf ‚Center links ab‘. Wir folgen brav und stehen kurz darauf vor einem prachtvollen Kirchenbau, der mit schier erschlagenden inneren Qualitäten glänzt. Ich bin überwältigt von den Ikonen, Bildern und biblischen Darstellungen. Faszinierend. Nur mühsam lösen wir uns von der Pacht der Ypapantikirche und stürzen uns in den Kommerz. Kalamata erinnert mich irgendwie an meine Heimatstadt. Sie wirkt eher mittelmäßig-durchschnittlich, strebt aber nach Höherem mit dem einen oder anderen Erfolg. Die Altstadt ist nicht wirklich alt aber sehenswert. Die Boulevards geben sich breit und ansehnlich. Wir finden sogar eine wunderbar begrünte parkähnliche Straßenverbindung zum Hafen mit etlichen Cafés und Restaurants bestückt. Echt nett. Und völlig überraschend packt es mich: inmitten eines Stadtparks tauchen mehrere Zugwaggons auf, dann ein original-ausrangierter Triebwagen und schließlich mehrere alte Dampfloks mit historischen Personen- und Güterwagen. Einfach nur stark, ein Eisenbahnmuseum mitten im Grünen. Klasse! Mühevoll reiße ich mich los um das Mästprogramm an Bord nicht zu versäumen: Rosenkohlcremesuppe, Käse-Tortellinis und zum Dessert Amarenakirscheis. Meine Rettungsringe weiten sich aus. – In der Jupiterbar gönne ich mir einen French-Coffee und vor dem Dinner noch ein Mythos. Was für ein Schlemmerleben! Zu meiner „Ehrenrettung“ ersetze ich beim Dinner den Hauptgang durch das winzige Käsearrangement, das eigentlich die Speisenfolge nur abrunden sollte. Perfekt. – Die Abendandacht mit Manfred Siebald stellt uns Paulus mit seinem Sinn für Neugierige vor. Natürlich geht es um seine Areopag-Rede. – Danach startet die große 50-Jahre-Phoenix-Sause achtern. Wir präferieren die Ruhe unseres Balkons und stoßen mit Sekt aufs Ablegen an. Extra für uns laboriert der Steuermann scheinbar umständlich hin und her 😉 bis er den Kahn auf Kurs aufs freie Meer gedreht hat. Nett von ihm, wir genießen es. Und endlich, auf Mitternacht zu, gönnen wir uns die so vielgerühmten Würstchen zu später Stunde in der Kopernikusbar. Nun ja. In der Nacht wandert die Uhr für eine lange Nachtruhe wieder eine Stunde zurück. Kalinichta.
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