Pastorenaderlass

Zwei Striche killen unseren Besuch bei Schwägerin und Schwager. Zwei Striche auf einem Plastikkästlein beim Zielsubjekt heißen uns zu Hause zu bleiben. Doofe Covid-19-Seuche!!! – Ich hole Brennholz und säge Brettchen als Anzündhilfe, fülle das Vogelhaus mit Sonnenblumenkernen direkt aus dem 25-kg-Sack. Die Piepmätze scheinen großen Kohldampf zu haben. Sollen sie doch. – Erwartungsgemäß schrillen unsere smartphonigen Handys um die Wette. Der bundesweite Alarmtag lässt die Ohren dröhnen. Aus drei Ecken schleicht sich die Alarmierung aufs Display. Selbst die Entwarnung kommt pünktlich. Geht doch. – Ich kämpfe derweil mit der restlichen Ablage. Die Zettel meiner Mum verlangen nach ihrem Ordner, alte Rechnungen werden maschinell in kleinste Schnipsel zerlegt und Spezialpapiere wie Renten, Pensionen und Photovoltaikkram wandern an ihre Lagerorte. Nein, ein Freund der Akten bin ich nicht. – Abends informiert man uns, dass auch der zweite Pastor im nächsten Jahr seinen Abgang macht. Wie es mit wem weitergehen könnte ist noch von dichtem Dunst umhüllt. Unser Vorstand will darüber hinaus einen Sonntagsgottesdienst streichen für ein regelmäßiges Familienevent. Die Idee fürs Event ist gut, den Streichvorschlag sehe ich äußerst skeptisch, denn der Gottesdienst war seit Beginn der christlichen Gemeinden immer die zentrale gemeinsame Veranstaltung. Lapidar werden die Kritiker aufgefordert eigene Initiativen zu entwickeln, wenn sie den Godi erhalten wollen – als ob es leicht wäre mal schnell eine Predigt aus dem Ärmel zu schütteln. Einen Moderator zu finden, Mikros einzuschalten und irgendwie Begleitmusik einzuspielen ist dagegen recht simpel. – Daheim schalte ich ab, fahre herunter und suche irgendwann sehr spät mein Nachtlager auf. Der Schlaf steht parat. Toll.

Über die-laubes

Mehrere Jahrzehnte bei der Stadtverwaltung, Organisation, Presse, Medien und Internet und schließlich noch einige Zeit bei einer privatwirtschaftlich organisierten Marketinggesellschaft. Ich bin sehr gern Christ, liebe Jesus und bin leidenschaftlicher Privatier. Reisen mag ich, Gartenarbeit nicht oder anders ausgedrückt: "Wenn ich die Gartenarbeit am iPad erledigen könnte, hätte ich den schönsten Garten im Dorf."
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