Wien

Mit etwas Verspätung steuern wir Wien an. So können wir morgens noch eine Schleusendurchfahrt erleben und vom Sonnendeck, das heute eher einem frostigen Winddeck ähnelt, das Anlegemanöver beobachten. Im Laufe des Tages heitert es aber stark auf und der Sonne beliebt es, uns zu bescheinen. Das tut gut. Die nächste U-Bahn-Station liegt eine Viertelstunde entfernt und so kommen wir schnell zum Stephansplatz. Es ist eine Freude ohne einen Führer samt Knopf im Ohr auf Entdeckungsreise zu gehen. Tief beeindruckt bin ich von der Peterskirche, die von außen zwar mächtig aber dennoch (für katholische Verhältnisse) schlicht wirkt, aber sofort nach dem Betreten den Atem stocken lässt. Wow, was für eine Pracht. Aussagekräftige Gemälde von alten Meistern, ein Altarraum, der seinesgleichen sucht und viel, viel Gold zwischendrin. Absolut sehenswert. Wir wandern weiter durch die Fußgängerzone, an Fiakern samt hoheitsvollen Karossen und ungeduldigen Pferden vorbei, wobei die Preisvorstellungen für eine Kutschfahrt sehr konträr zu unserem Budget angesiedelt sind. Wir ergattern eine freie Bank in der Nähe des Stephansdoms und genießen das hierorts besonders lohnenswerte „People-Watching“. Pünktlich zum Lunch sind wir zurück an Bord, schlagen uns den Magen übervoll und fallen aufs Lager. Die Pause fällt länger aus, als erwartet, so verzichten wir angesichts eines vorgezogenen Dinnertermins auf einen weiteren Stadtrundgang und schlendern die Front der Kreuzfahrtschiffe ab. Imposant. Dabei helfen mir zwei Zigarillos ein bisschen beim Verdauen, doch das Dinner ist grausam. Danach bin ich fix und alle. Fix und alle vom Essen, irgendwie klingt das pervers, ist aber so. Trotz intensiver Beladung findet der Barman keine Minze für einen Mojito. Traurig, traurig. So flüchte ich in einen Whisky. Gegen Mitternacht verlassen wir Wien und fahren gegen den Strom Richtung Dürnstein.

Über die-laubes

Mehrere Jahrzehnte bei der Stadtverwaltung, Organisation, Presse, Medien und Internet und schließlich noch einige Zeit bei einer privatwirtschaftlich organisierten Marketinggesellschaft. Ich bin sehr gern Christ, liebe Jesus und bin leidenschaftlicher Privatier. Reisen mag ich, Gartenarbeit nicht oder anders ausgedrückt: "Wenn ich die Gartenarbeit am iPad erledigen könnte, hätte ich den schönsten Garten im Dorf."
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