Baum oder Nicht-Baum?

Ein psychisch mieser Tag nimmt seinen Lauf. Die Entscheidung Weihnachten ohne Baum zu feiern geht mir fürchterlich auf den Keks. Ja, ja, superfromme Pietisten und ähnliche Engherzen argumentieren, dass die Weihnachtsbotschaft allein glänzen soll und der Weihnachtsbaum, wenn nicht heidnisch so doch einen völlig falschen Akzent setzen würde. Das sehe ich nicht so. Weihnachten ist ein Fest für alle Sinne, ein Fest, das nicht nur den Verstand ansprechen sondern auch emotional berühren soll. Wie war es denn damals? Haben die Hirten nur die Botschaft der Geburt des Messias empfangen oder sangen da nicht jubelnd die himmlischen Heerscharen? Sind die Weisen nicht einem Stern gefolgt? Der Himmel konnte nicht schweigen als Gott Mensch wurde. Hirten und Weise waren nicht nur intellektuell bewegt. Es gibt wenig, was mich mehr anrührt als ein Baum mit fünfzehn echten Kerzen, die vor sich hin flackern, für mich eine unbeschreibliche Atmosphäre verbreiten. In diese geistig angeregte Stimmung hinein soll die himmlische Botschaft von der Geburt des Heilands fallen, angeregte Herzen sollen tiefgründig werden! Ja, es kommt nicht auf den Baum an, wohl aber auf einen Rahmen, der Besonderes erwarten lässt. Andere mögen einen festlich gedeckten Tisch, feierliche Kleidung oder gemeinsames Musizieren präferieren – bei mir ist es ein relativ schlicht geschmückter Baum mit Echtkerzen. Das ist mir heute sehr bewusst geworden. Meine Weihnachtsmitfeierin, die das anders sieht, hat spontan ein hübsches kleines Bäumchen besorgt. Sehr nett von ihr. Ob wir es sezieren und nur die Zweige nutzen oder den Baum als solchen, ist noch zu entscheiden. Immerhin heitert eine Girlande aus Kunsttannenzweiglein, illuminiert mit einer Lichterkette, mich ein wenig auf – schön anzuschauen. Eine Dokumentation über ein Kreuzfahrtschiff hilft mir weiter – würde ich wirklich in so einem Massentransporter mitreisen wollen? Arte berichtet über Impfgegner, ihre „Propheten“ und ihre obskuren Theorien. Schließlich bringt mich ‚Nuhrs Jahresrückblick‘ wieder zurück aufs Gleis. Es wird selbstverständlich spät bis ich „runtergefahren“ bin. Seufz.

Über die-laubes

Mehrere Jahrzehnte bei der Stadtverwaltung, Organisation, Presse, Medien und Internet und schließlich noch einige Zeit bei einer privatwirtschaftlich organisierten Marketinggesellschaft. Ich bin sehr gern Christ, liebe Jesus und bin leidenschaftlicher Privatier. Reisen mag ich, Gartenarbeit nicht oder anders ausgedrückt: "Wenn ich die Gartenarbeit am iPad erledigen könnte, hätte ich den schönsten Garten im Dorf."
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